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Diese Seite dokumentiert den Glasfaserausbau am Beispiel der Stadt Neuötting in Oberbayern anhand meinen eigenen Erfahrungen und wird laufend aktualisiert.
Nach Abschluss des Breitbandausbaus in FTTC-Bauweise sind die Möglichkeiten der Versorgung mit schnellem Internet über Kupferkabel oder Koaxialkabel ausgereizt. Nächster Schritt ist die Versorgung der Haushalte und Gewerbebetriebe mit einem direkten Glasfaseranschluss bis ins Haus, dem FTTH - fiber to the home.
Für alle Mitlesenden aus anderen Regionen: Neuötting ist eine Stadt im südöstlichen Oberbayern mit rund 9.000 Einwohnern, 4.200 Haushalten und einer Fläche von 36,6 km2.
In der Ausbaukarte der Telekom werden detailliertere Ausbauzeiträume genannt. Beispiele:
Der Ausbauzeitraum wird jetzt auf der Website der Telekom für Teile des Stadtgebiets mit "Anfang September 2026 bis Ende März 2029" angegeben.
Laut Plänen der Deutschen Telekom bis Mai hätte der Glasfaser-Ausbau in Neuötting bereits abgeschlossen sein müssen. Passiert ist: nichts. Tatsächlich steht Ende 2024 in den Sternen, ob der Ausbau überhaupt im Jahr 2025 beginnt.
Es wäre zudem nicht verwunderlich, wenn die Unsicherheit in der Bevölkerung steigt, nachdem Haustürverkäufer bereits 2023 und 2024 erneut Werbung für einen zeitnahen Ausbau gemacht haben und jetzt doch nichts passiert.
Wettbewerb hat die Telekom nicht zu fürchten, auch nicht vom Kabelbetreiber Vodafone, da dieser jetzt auch die Glasfaseranschlüsse der Telekom vermarktet und nicht davon auszugehen ist, dass Kunden in Scharren von der DSL- auf die Koax-Kabel-Technologie wechseln werden.
Wäre die Stadtpolitik nicht untätig gewesen und hätte sich für den Glasfaserausbau engagiert, könnte Neuötting heute schon mit >90% Glasfaseranschlüssen versorgt sein. Stattdessen wurde im Profil der Stadt im Eigenwirtschaftlichen Ausbauportal nur der Aussenbereich ohne Kernort mit 400 Adressen als relevant angegeben. Hierfür wird sich kein Anbieter interessieren. Randnotiz: die andere Gemeinden im Landkreis, die ein Profil im Portal haben, haben auch den Kernort angegeben, selbst wenn dort die Telekom bereits einen Ausbau angerkündigt hat.
Anteil Glasfaseranschlüsse in Neuötting
rot = echte Glasfaseranschlüsse (FTTH), gelb = gibabitfähige Anschlüsse mit mind. 1000 Mbit/s im Download; Quelle: Gigabitatlas
Laut der Version Dezember 2024 des Gigabit-Grundbuchs (Breitbandatlas) der Bundesnetzagengur mit Datenstand Juni 2024 sei der Anteil der Glasfaseranschlüsse in Neuötting binnen eines Jahres 1,7% auf 14,7% gestiegen. Schaut man sich die Karte an, so sind hier Gebiete dabei, die als "Glasfaser FTTH von der Deutschen Telekom verfügbar" gekennzeichnet sind, wo aber definitiv keine Glasfaserkabel verlegt wurden. Bei drei Anwesen erfolgt die Anbindung über ein Luftkabel – was immer noch so ist und wo auch keine Vorrichtungen für eine Glasfaseranbindung erkennbar sind. Prüft man diese Adressen in der Verfügbarkeitsabfrage der Telekom, so ist Ausbau wie in den anderen Gebieten erst ab 2026 geplant.
Die offiziell an die Bundesnetzagentur gemeldeten Daten scheinen also falsch zu sein.
19.11.2024: In der Bürgerversammlung berichtet der 1. Bürgermeister, dass die Telekom den eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau ab 2025 angekündigt habe und man darüber sehr froh sei.
In der Fragerunde berichtet ein Bürger, die Telekom könne am Stadtplatz schon jetzt keine neuen (DSL)-Anschlüsse mehr bereitstellen.
Erneute Änderung: der Glasfaserausbau der Telekom in Neuötting soll jetzt erst zwischen September 2026 und Dezember 2028 erfolgen.
In der Altötinger Straße werden Fernwärmeleitungen verlegt. Die Leitungen verlaufen zwar anders als Telekommunikationsleitungen in der Mitte der Straße, aber nicht einmal für die Hausanschlüsse werden Leerrohre für Glasfaser berücksichtigt.
Nach der Aussage eines verantwortlichen Telekom-Mitarbeiters ist der Glasfaser-Ausbau in Neuötting weiterhin für 2025 geplant, mit der Einschränkung - Zitat - "mal schauen, ob wir wirklich 2025 beginnen".
Erneute Verschiebung des Fertigstellungsdatums: Ende März 2027. Das Startdatum wird nur noch im Kleingedruckten genannt und bleibt bei April 2025. Auf der Ausbaukarte der Telekom, wird das Gebiet als "Glasfaser verfügbar" (dunkelrot) und nicht als "geplant" (blau) dargestellt.
Screenshot: Telekom-Website, 21.7.2024
Der Aussendienst im Auftrag der Telekom ist wieder im Stadtgebiet unterwegs und sammelt weitere Verträge ein. Die Besichtigungstermine sollen in 2-3 Monaten starten.
Die Telekom versendet Zugänge zum "Glasfaser-Portal", wo Kunden den Ausbaustatus nachverfolgen und u.a. bereits festlegen können, wo die Glasfaser-Dose im Haus installiert werden soll. Die Entscheidung könnte Auswirkungen auf den Besichtigungstermin haben.
Der Eintrag liest sich, als wäre der Ausbauzeitpunkt rein in der Hand des Ausbaupartners und die Telekom hätte keinen Einfluß (auf die Verschiebung).
Plakatwerbung für "Glasfaser-Internet" von Telefonica / O2. Auf der Website wird ein voraussichtlicher Ausbau bis Dezember 2026 angegeben (der durch die Telekom erfolgt).
Die Bundesnetzagentur hat ihren Breitbandatlas aktualisiert. Demnach hätte sich der Anteil der Glasferanschlüsse in Neuötting bis Ende 2023 auf 13% (+11%) gesteigert. Beim Blick in die Karte zeigt sich, dass Gebiete rund um Neubauten als "mit Glasfaser erschlossen" angezeigt werden. Ob diesen Bestandsbauten rund um die Neubauten tatsächlich die Möglichkeit eines Glasfaseranschlusses angeboten wurde, bleibt offen. Laut Verfügbarkeitsanfrage der Telekom jedenfalls nicht. Die Zahlen sind daher mit Vorsicht zu genießen.
Weniger als zwei Wochen nach dem letzten Update wurden die Zeitangaben erneut aktualisiert. Der Ausbau in Neuötting soll jetzt erst zwischen April 2025 und Dezember 2026 stattfinden. Dies ist eine Verzögerung von bis zu zwei Jahren! Für die Nachbarstadt Altötting bleibt der ursprüngliche Zeitraum.
Screenshot: Telekom-Website, 31.5.2024
Kommentar: die Aussagen der Telekom werden immer weniger glaubwürdig und es besteht Grund zur Annahme, die Ankündigung des Ausbaus für 2024 war nur dazu da, den Wettbewerber Giganetz loszuwerden. Pikant wird die Situation dadurch, dass die zeitnahen Ausbaupläne der Telekom ausschlaggebend dafür waren, dass sich die Stadt nicht weiter engagiert und den Ausbau „dem Markt überlassen" hat. Die Telekom hat offenbar ihr Ziel erreicht - die Deutsche Giganetz hat sich aus Neuötting zurückgezogen. Jetzt kann sich die Telekom mit dem Ausbau Zeit lassen, da sie keine Konkurrenz zu befürchten hat - und den Ausbau der Außenbereiche kann sie sich durch Steuergelder fördern lassen. Das dürfte wohl der wirkliche Grund für die "Aktualisierung der Pläne" sein.
Die Telekom hat auf ihrer Website die Zeitangaben für den Glasfaserausbau in Neuötting aktualisiert. Der Ausbau soll nun zwischen Anfang Oktober 2024 und Ende Dezember 2025 erfolgen, anstatt bis Ende Dezember 2024. Dieser Zeitplan ist jetzt identisch mit dem Ausbau in Altötting, für den im April eine Ausschreibung durchgeführt wurde.
Laut Information durch die Telekom komme es zu der Verzögerung, weil die Baufirma abgesprungen sei.
Screenshots: Telekom-Website, 18.5.2024
Keine zwei Wochen früher wurde noch so kommuniziert:
In Neuötting sind für dieses Jahr größere Tiefbaumaßnahmen wie die Verlegung einer Fernwärmeleitung und der Bau von Schnellladesäulen am Stadtplatz geplant, wobei man hier Synergien mit dem Glasfaser-Ausbau nutzen wollte. Durchaus vorstellbar, dass bei den Maßnahmen keine Vorbereitungen für den Glasfaserausbau getroffen werden und die Straßen nächstes Jahr erneut aufgerissen werden.
Noch sind in Neuötting keine Ausbauaktivitäten sichtbar. Die Glasfaser-Werbung auf Verteilerkästen der Telekom wurde sogar wieder entfernt.
Für Altötting erklärt die Telekom, die Planungen für den Netzausbau seien abgeschlossen, derzeit laufe eine Ausschreibung für eine Tiefbaufirma.
Nachdem es keinen Wettbewerb um den Glasfaserausbau in Neuötting gibt, verlief das Jahr 2023 relativ unspektakulär. Durch ein paar Neubauten konnte die Anzahl der Glasfaseranschlüsse dennoch vergrößert werden, wenn auch auf niedrigem Niveau.
Wie die Vorvermarktung der Telekom gelaufen ist, ist unbekannt. In anderen Gemeinden wie Miesbach oder Haag an der Amper benötigt die Telekom mittlerweile eine Mindestquote, um den Glasfaserausbau durchzuführen - für Miesbach 25%. Andernfalls könne der Ausbau nicht wirtschaftlich durchgeführt werden. Bisher war die Aussage der Telekom, dass sie so oder so ausbaue. Für Neuötting war zum Zeitpunkt der Vorvermarktung von keiner Quote die Rede, entsprechend war auch kein Druck vorhanden. Welche Quote in Neuötting erreicht wurde und ob diese die Ausbaupläne für 2024 beeinflusst, ist nicht öffentlich bekannt. Jedenfalls wäre eine Unterstützung der Stadt hilfreich gewesen, um eine möglichst breite Beteiligung der Bevölkerung zu erreichen.
Für 2024 steht nun das Jahr des Ausbaus aus. Den Zusagen müssen jetzt Taten folgen. Mal sehen, wann es losgeht...
Die Ausschreibung für einen geförderten Glasfaserausbau für nunmehr "nur" noch189 Anschlüsse in den Aussenbereichen startet. Dies sind die Haushalte und Unternehmen, für die sich ein eigenwirtschaftlicher Ausbau gemäß der Potenzialanalyse nicht lohnt. Die Anschlüsse sind heute mit mindestens 30 Mbit/s im Download aber weniger als 100 Mbit/s im Download versorgt.
Der Reseller Telefonica O2 steigt in die Vermarktung der "durch den Infrastrukturpartner Deutsche Telekom verlegten Glasfaserleitungen" ein.
Stadtratsbeschluß: es soll eine Förderung für eine Gesamtinvestition von ca. 3,4 Mio. € beantragt werden, um 372 unterversorgte Haushalte mit Glasfaser zu versorgen. Dies sei vermutlich die letzte Chance, Fördergelder zu bekommen.
Zur Erinnerung: die Deutsche Giganetz hatte im November angeboten, bis auf 57 Anschlusspunkte alle Anwesen eigenwirtschaftlich auszubauen, also ohne den Einsatz von Fördermitteln, sprich Steuergelder.
Der Ausbau hätte im besten Fall schon jetzt ("Sommer 2023") starten können.
Noch immer ist der Aussendienst im Auftrag der Telekom im Stadtgebiet unterwegs. Der größte Konkurrent zur Glasfaser ist offenbar die "CableMax"-Aktion von Vodafone, bei der bis Ende 2022 ein Kabel-Internet-Zugang mit bis zu 1000 MBit/s für monatlich 39,99 € gebucht werden konnte. Zu den Unterschieden zwischen Kabel-Internet und Glasfaser.
Am 14.6. kommt es offenbar zu einem Polizeieinsatz in Zusammenhang mit dem "Ranger"-Außendienst der Telekom. Details sind unbekannt.
Die Stadt startet das Markterkundungsverfahren im Rahmen der Richtlinie „Förderung zur Unterstützung des Gigabitausbaus der Telekommunikationsnetze in der Bundesrepublik Deutschland“ - also dem geförderten Ausbau unterversorgter Gebiete.
"Ranger" - der Direktvertrieb im Auftrag der Telekom ist im Stadtgebiet unterwegs; Plakatwerbung und eine virtuelle Infoveranstaltung, von der nur wenige wussten und die etwas missglückt war (z.B. wurde statt Neuötting die Ausbaukarte für Waldkraiburg gezeigt). 4156 Haushalte in Neuötting sollen ausgebaut werden.
22.4.2023: Zeitungsanzeige der Telekom mit Hinweis auf den Telekom Truck, der vom 25.4.-29.4. auf dem Parkplatz von Elektro Enzinger steht. Die Vorvermarktung läuft bis 3.7.2023, der Direktvertrieb ist bis Anfang Mai unterwegs. Erstmalig ist von "Baustart 2024 und Fertigstellung voraussichtlich im Laufe des Jahres 2025" die Rede, vermutlich handelt sich aber um einen Kopierfehler (bisher wurde die Fertigstellung Ende 2024 kommuniziert).
Im Bereich Schwepfing wurde ein "Glasfaser jetzt hier verfügbar"-Plakat (siehe Beispiel unten) aufgehängt. Der Bereich liegt weit außerhalb des Ausbaugebiets. Solch eine Aussage ist rechtlich schon sehr bedenklich...
Vertreter der Stadt betonen erneut, dass sie keinen Anbieter favorisiere, sich komplett neutral verhalte und keine Werbung mache.
31.3.2023: Im Rahmen des Glasfaserauftakts für Altötting bestätigt die Deutsche Giganetz, dass sie ohne Kooperationsvereinbarung in Neuötting nicht aktiv werden wird. Damit rückt ein flächendeckender Ausbau des gesamten Stadtgebiets in weite Ferne.
Anfang März - Die Vermarktung der Telekom wird sichtbar: mit "Glasfaser jetzt hier verfügbar"- Plakaten beklebte Schaltkästen, Werbung der Handelspartner usw.
Für 14. April ist eine virtuelle Informationsveranstaltung der Telekom zum Glasfaserausbau in Neuötting angekündigt. Vom 25.-29. April ist eine mobile Beratung vor Ort auf dem Parkplatz von Elektro Enzinger geplant.
8.2.2023 - Infoveranstaltung des Resellers 1&1: die Bauarbeiten sollen in der zweiten Jahreshälfte starten und der Ausbau soll bereits voraussichtlich Ende 2023 abgeschlossen werden. Aktuell wäre dies ein Widerspruch zu den Aussagen der Telekom, die 2024 ausbauen möchte.
Laut den Ausbaukarten von Telekom und 1&1 soll nur das Kerngebiet der Stadt ausgebaut werden. Bereiche wie die äußere Eschlbacher Straße, äußere Holzhauser Straße, das Michaelifeld östlich der Burghauser Straße und das Gewerbegebiet Inn-Center wären genauso wenig dabei wie Alzgern (siehe Ausbaukarte).
Die Telekom versendet - zumindest an Geschäftskunden - ein Mailing mit der Aussage "Glasfaser liegt jetzt vor Ihrer Tür. Holen Sie sich den Glasfaser-Anschluss in Ihr Unternehmen!" und weiter "Sie befinden sich in einem Glasfaser-Ausbaugebiet"; ohne Zeitangabe, auch nicht im Kleingedruckten.
Eine gewagte Aussage, da weder "jetzt" noch "vor Ihrer Tür" zu den andernorts genannten Ausbauplänen passt.
Werbeplakat von 1&1 (Januar 2023)
Der Stadtrat lehnt eine Kooperationsvereinbarung mit der Deutschen Giganetz "auf Grund der Tatsache, dass jetzt etwas Bewegung in den Markt gekommen ist und man damit rechnet, dass mehrere Anbieter sich der Thematik Glasfaserausbau in Neuötting annehmen", ab (Zitat aus Stadtratsprotokoll), sondern möchte den Markt weiter zu beobachten. U.a. soll es Anfang Januar ein Gespräch mit der Telekom geben.
Laut Pressebericht ist den Bürgervertretern wichtig, dass v.a. "der Außenbereich vom Ausbau profitieren müsse".
Anmerkung: warum ist den Gremien der Außenbereich so wichtig? Fakt ist, dass der Außenbereich, sprich Ortsteile und Einzelgehöfte, heute oft besser versorgt ist als Gebiete in der Kernstadt mit deutlich höherer Bevölkerungsdichte. Es ist aber auch klar, dass die Versorgung der Außengebiete für die Netzbetreiber sehr aufwändig ist und sich oft nicht rechnet. Will man zugunsten Weniger auf einen Glasfaserausbau für den Großteil der Anschlüsse verzichten oder verzögern?
Ich persönlich rechne damit, dass sich ausser der Telekom kein weiterer Anbieter mehr in Sachen Glasfaser in Neuötting engagieren wird, da gerade neue Marktteilnehmer immer auf Kooperationen mit den Kommunen setzen.
Im Dezember zeigt die interaktive Ausbaukarte der Telekom für große Teile des Stadtgebiets die Verfügbarkeit von "Gigabit" an. Bei Klick erfährt man, dass der Glasfaserausbau in Neuötting zwischen 1.1.2024 und 30.12.2024 geplant ist. Bereits jetzt kann ein Glasfaseranschluss vorbestellt werden.
Screenshot: Website der Telekom (6.12.2022)
Es ist also offenbar ein eigenwirtschaftlicher Ausbau ohne vorherige Nachfragebündelung geplant. Anders als in anderen Städten, in denen ein Ausbau für 2024 oder noch später bereits per Pressemitteilung angekündigt worden ist (Beispiel), gibt es für Neuötting noch keine offiziellen Presseinformationen.
Ob dieser Ausbau nun ohnehin geplant war oder es aufgrund der geplanten Aktivitäten des Wettbewerbers Deutsche Giganetz jetzt schneller vorangeht, bleibt offen.
Nach Rückfrage im Städtischen Bauamt sind die Pläne der Telekom bei der Stadt bekannt. Ob (dennoch) ein Kooperationsvertrag mit der Deutschen Giganetz eingegangen wird, sei noch offen. Im schlimmsten Fall kann aber sein, dass beide Anbieter ausbauen und sich damit "überbauen", was auch in anderen Regionen bereits passiert.
Bei genauerer Betrachtung der Ausbaukarte soll die Kernstadt weitgehend ausgebaut werden, Alzgern sowie das Gewerbegebiet Inn-Center nicht.
Kurze Zeit später geben auch Reseller wie 1&1 und Telefonica / O2 eine Verfügbarkeit von Glasfaser für 2024 an.
Der FTTH-Ausbau aus dem 2. Förderverfahren ist offenbar nur abgeschlossen, was den Tiefbau betrifft. Denn für eine geprüfte Adresse wird im Januar 2023 angegeben: "Das Gebäude ist bereits an das Glasfaser-Netz angeschlossen. Um Sie mit Glasfaser zu versorgen, sind nur noch kleinere Arbeiten innerhalb des Gebäudes erforderlich."
Die Deutsche Giganetz stellt sich auch im Neuöttinger Stadtrat vor. Etwa 93% aller Anschlüsse sollen eigenwirtschaftlich ausgebaut werden, wenn in der Vorvermarktung (Nachfragebündelung) die nötige Quote von 40% an Verträgen zustande kommt.
Der Ausbau könne im Sommer 2023 starten und würde etwa 1,5 Jahre dauern.
Der Abschluss eines Kooperationsvertrags wird noch nicht beschlossen. Man wolle sich andere Anbieter anschauen und zudem Fördermöglichkeiten für die restlichen 7% der Anschlüsse prüfen.
Der Anbieter "Deutsche Giganetz" stellt sich in einigen Stadt- und Gemeinderatsgremien im Landkreis vor und strebt einen eigenwirtschaftlichen Vollausbau mit Glasfaseranschlüssen (FTTH) an. Dafür sollen Kooperationsverträge mit dem Anbieter geschlossen werden.
Wenn sich Kunden im Rahmen der Vorvermarktung für einen Anschluss entscheiden, ist der Ausbau für sie kostenlos. Auch auf die Gemeinde kommen keine Kosten zu.
Den Fortschritt in anderen Städten und Gemeinden im Landkreis Altötting habe ich auf einer eigenen Seite zusammengefasst: Glasfaserausbau Landkreis Altötting
Die Deutsche Telekom kündigt an, dass sie mit allen Städten und Gemeinden in Bayern den Dialog sucht , um über den flächendeckenden Glasfaserausbau zu sprechen. Aus der Presse und im Internet ist zu erfahren, dass Gemeinden proaktiv auf die Telekom oder andere Anbieter zugehen, sich um einen zügigen Ausbau bemühen und Kooperationen eingehen. Schließlich sei die Versorgung mit schnellem Internet auch ein Standortfaktor. Und in Neuötting...
...erscheint ein Pressebericht über eine Diskussion des Stadtrats zum Ausbau der Berliner Straße, die für 2023 geplant ist: es gibt eine Diskussion darüber, ob eine "Verlegung von Leerrohren für einen späteren Glasfaserausbau wirklich nötig sei". Darüber, dass man im Zuge des Ausbaus gleich Glasfaser (und nicht nur Leerrohre) mit verlegen könnte, wird scheinbar gar nicht gesprochen.
Laut DigiNetz-Gesetz muss künftig "bei jeder Baustelle von Verkehrswegen der weitere Bedarf für den Breitbandausbau durch Mitverlegung von Glasfaserkabeln erfüllt werden".
Die Stadt steigt - diesmal als vorletzte Kommune im Landkreis- in das "Kombinierte Markterkundungsverfahren zum Aufbau eines gigabitfähigen Breitbandnetzes" ein. Die Markterkundung wird laut Förderdatenbank im August gestoppt.
Die Bauarbeiten für das 2. Förderprogramm starten. Einzelgehöfte sowie das Gewerbegebiet "Am Hergraben" werden von der Deutschen Telekom mit FTTH ausgebaut.
Erstaunliches Detail: an Strecken, in denen bereits Glasfaserkabel und Leerrohre liegen, müssen teils noch mal Straßen aufgerissen werden.
Im Rahmen eines speziellen Förderprogramms werden das Rathaus und die Schulen an das Glasfasernetz angeschlossen.
Das Ortsgebiet des Stadtteils Alzgern wird von der Telekom mit Super-Vectoring ausgebaut (FTTC), ebenso andere Orte im Landkreis. Obwohl die Aussage der Telekom war, dass der Vectoringausbau im Jahr 2020 abgeschlossen worden sei und man sich jetzt auf Glasfaser konzentriere.
Zur Vorgeschichte des Breitbandausbaus siehe Teil 1 der Dokumentation.
In 2020 sind etwa 1% der Anschlüsse in Neuötting direkte Glasfaseranschlüsse. Dies ist v.a. das Neubaugebiet "Michaelifeld Süd 2". Die Deutsche Telekom beginnt, Neubauten mit FTTH zu versorgen.
Ein ansässiger Elektrofachmarkt im Gewerbegebiet Inn-Center (in dem bisher oft nur <50Mbit/s erreicht werden), lässt sich 2019 auf eigene Kosten für einen hohen fünfstelligen Betrag einen Glasfaseranschluss ins Haus legen.
Bei diversen Straßenbauarbeiten, z.B. der Verlegung von Gasleitungen, werden keine Leerrohre mitberücksichtigt. In anderen Orten gibt es dagegen Kooperationen zwischen z.B. Gasnetzbetreibern und Telekommunikationsanbietern, um Synergien beim Ausbau zu schaffen.
Persönlich habe ich zum damaligen Zeitpunkt damit gerechnet, dass Neuötting ähnlich wie bei der "Digitalisierung" der analogen Telefonanschlüsse 1996/1997 und dem Vectoring-Ausbau wieder erst "sehr spät drankommt" und vor 2028/2029 nicht an einen Glasfaserausbau zu denken ist.
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